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Videos für die eigene Lehre: Didaktik, Rechtliches und einfache Produktion

Bild von Sarah Brockmann, freigegeben unter CC 0 (1.0)

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Die Inte­gra­tion von Videos in die Lehre eröff­net viel­fäl­tige Mög­lich­kei­ten, um den Lern­pro­zess zu berei­chern und zu unter­stüt­zen. Videos bie­ten nicht nur die Chance, viel­fäl­tige For­mate abzu­bil­den, son­dern ermög­li­chen auch die Berück­sich­ti­gung von Bar­rie­re­frei­heit. Doch neben den didak­tisch posi­ti­ven Aspek­ten dür­fen die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen nicht außer Acht gelas­sen wer­den, ins­be­son­dere wenn Videos als Open Edu­ca­tio­nal Resour­ces (OER) erstellt und ver­brei­tet wer­den sol­len. Auch die Frage des Pro­duk­ti­ons­auf­wan­des und poten­zi­el­ler Res­sour­cen sind immer wie­der zen­tra­ler Bestand­teil, wenn über die Erstel­lung von Videos nach­ge­dacht wird.

OERcamp 2024 Barcamp-Session: „Ich will Videos“

Bei all dem, was Videos bie­ten aber auch erfor­dern, stellt sich folg­lich die Frage, wie sich dies im Hoch­schul­be­trieb umset­zen lässt. Gibt es eine nied­rig­schwel­lige Mög­lich­keit Videos zu pro­du­zie­ren, ohne auf ein pro­fes­sio­nel­les Team zurück­grei­fen zu müs­sen? Diese Frage nah­men wir zum Anlass um sie auf dem OER­camp 2024 in Ham­burg zu dis­ku­tie­ren. Wäh­rend unse­rer Dis­kus­sion über Videos und Lehr­filme stell­ten wir fest, dass das Inter­esse daran außer­or­dent­lich hoch ist. In unse­rer Gesprächs­runde fan­den sich Teilnehmer:Innen mit den unter­schied­lichs­ten Erfah­rungs­stu­fen im Bereich der Video­pro­duk­tion – von Novi­zen, Fort­ge­schrit­te­nen bis hin zum pro­fes­sio­nel­len Medi­en­ge­stal­ter. Diese Viel­falt ermög­lichte es, ver­schie­dene Per­spek­ti­ven und Ideen zu beleuch­ten und gemein­sam von den Erfah­run­gen ande­rer zu ler­nen.

Las­sen sich Videos nur in ein­zel­nen Fach­dis­zi­pli­nen ein­set­zen oder kön­nen gar dazu die­nen, inter­dis­zi­pli­näre Inhalte zusam­men­zu­füh­ren?

In einem ers­ten Schritt dis­ku­tier­ten wir, wozu Videos über­haupt ein­ge­setzt und ver­wen­det wer­den kön­nen. In wel­chen Sze­na­rien der Lehre feh­len Videos und kön­nen über­holte didak­ti­sche For­mate ablö­sen. Sei es durch Ver­suchs­auf­bau­ten, Exkur­sio­nen, Inter­views, Lege­trick­vi­deos und mehr. Diese viel­fäl­ti­gen Sze­na­rien ermög­li­chen es, den Ler­nen­den abwechs­lungs­rei­che und pra­xis­nahe Inhalte zu ver­mit­teln. Auch in der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­tion ein­ge­setzt, wer­den Videos prak­ti­sche Beglei­ter von Stu­dien, wenn Teil­neh­men­den Ziele, Ablauf und Ergeb­nisse erläu­tert wer­den und dabei eine ziel­grup­pen­ge­rechte Kom­mu­ni­ka­tion gewählt wird. Die Ver­wen­dung unter­schied­li­cher For­mate für den­sel­ben Inhalt ermög­licht es, die Bedürf­nisse ver­schie­de­ner Ziel­grup­pen zu erfül­len. Wenn bei­spiels­weise ein tief­ge­hen­des Ver­ständ­nis gefragt ist, kann ein lan­ges Video für ein Fach­pu­bli­kum erstellt wer­den. Hier kön­nen kom­plexe Zusam­men­hänge in Ruhe erklärt wer­den. Gleich­zei­tig kön­nen kür­zere Clips die rele­van­tes­ten Infor­ma­tio­nen zusam­men­fas­sen und so einen schnel­len Ein­blick bie­ten.

Ein wei­te­rer prak­ti­scher Ansatz sind Videos in Ver­bin­dung mit QR-Codes die eine unkom­pli­zierte Ver­brei­tung von Videos ermög­li­chen. Indem QR-Codes bei­spiels­weise in Fly­ern, Info­ma­te­ria­lien oder auf Pla­ka­ten ein­ge­bun­den wer­den, kann die jewei­lige Ziel­gruppe direkt zum Video gelan­gen. Dies redu­ziert die Infor­ma­ti­ons­dichte in den gedruck­ten Mate­ria­lien und erleich­tert den Zugang zu den Inhal­ten. Die Viel­falt der For­mate eröff­net somit nicht nur krea­tive Frei­heit, son­dern auch die Mög­lich­keit, inklu­sive und zugäng­li­che Bil­dung zu gestal­ten. Neben dem Vor­teil, dass Videos sowohl visu­ell als auch audi­tiv wahr­ge­nom­men wer­den, las­sen sich in Videos wei­tere Merk­male bar­rie­re­ar­mer Kom­mu­ni­ka­tion berück­sich­ti­gen. Dies umfasst die Ein­bin­dung von Unter­ti­teln, die Berück­sich­ti­gung von Farb­kon­tras­ten für Seh­be­hin­derte und Farb­blinde sowie die Ver­mei­dung von stö­ren­den Hin­ter­grund­mu­si­ken, um Reize zu ver­min­dern.

Bearbeiten? Ja, bitte!

Wenn Videos als OER ver­öf­fent­licht wer­den, bie­tet dies den Vor­teil, dass eine Nach­be­ar­bei­tung und Anpas­sung auf die indi­vi­du­el­len Bedarfe ermög­licht wird – sofern eine ent­spre­chend offene Lizenz gewählt wird. Diese Vor­teile wer­den durch OER-Repo­si­to­rien wie twillo ver­stärkt, die eine breite Aus­wahl an Videos wer­be­frei anbie­ten. Hier las­sen sich OER-Videos fin­den aber auch tei­len, sodass sie einem brei­ten Publi­kum zugäng­lich gemacht wer­den. Die Erstel­lung von Videos als OER erfor­dert die Ein­hal­tung von Lizenz­an­ga­ben und die Inte­gra­tion der wich­tigs­ten Meta­da­ten in der End­card gemäß der TULLU+B Regel. Zudem stellte es sich im gemein­sa­men Aus­tausch als rat­sam her­aus, ein Skript sowie ein Sto­ry­board anzu­fü­gen, um Inhalt, Ein­stel­lun­gen, Sze­nen, Schnitte und Gra­fi­ken trans­pa­rent und nach­nutz­bar zu machen. Bes­ten­falls wäre jedoch ein Zugriff auf die Pro­jekt­da­tei. Da die jedoch gebun­den an die Schnitt­soft­ware ist, sind die nur mit Glück für Nach­nut­zende zu öff­nen. Zudem ist es wich­tig, sich u. a. mit Fra­gen des Zitat­rechts aus­ein­an­der­zu­set­zen, um eine ange­mes­sene inhalt­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit dem dar­ge­stell­ten Inhalt zu gewähr­leis­ten oder abzu­wä­gen, ob urhe­ber­recht­lich geschütz­tes Mate­rial, Soft­ware oder auch Logos zu sehen sind.

„Was muss ich (nicht) alles können?“

Für die Bear­bei­tung von Videos wer­den ver­schie­dene Soft­ware­lö­sun­gen emp­foh­len, dar­un­ter InShotLuma­Fu­sion und DaVinci Resolve als kos­ten­lose oder kos­ten­güns­tige Optio­nen, die auch von Novi­zen gut bedient wer­den kön­nen. Zudem wurde die Bedeu­tung einer hoch­wer­ti­gen Audio­auf­nahme betont, wobei die Anschaf­fung eines guten Mikro­fons emp­foh­len wird. Hin­ge­gen kön­nen bei der Kame­ra­tech­nik schon sehr gute Ergeb­nisse mit Han­dy­ka­me­ras erzielt wer­den. Für wei­te­res Equip­ment bie­ten oft­mals Hoch­schu­len einen Gerä­te­ver­leih und Bera­tung an. Es lohnt sich also bereits vor­han­dene Res­sour­cen an den Hoch­schu­len aus­fin­dig zu machen und Syn­er­gien her­zu­stel­len. Doch die Pro­duk­tion von Videos, ins­be­son­dere von Screen­casts, ist oft mit recht­li­chen Fall­stri­cken ver­bun­den.

Den Anfang wagen und praktische Erfahrungen sammeln

Es wurde letzt­lich resü­miert, dass Videos auf­grund ihrer fle­xi­blen Ein­satz­mög­lich­kei­ten ein wert­vol­les Ele­ment in der Lehre und Kom­mu­ni­ka­tion dar­stel­len. Ins­be­son­dere für die­je­ni­gen, die sich erst­mals mit der Erstel­lung eige­ner Videos beschäf­ti­gen, kann der Arbeits­auf­wand, die Orga­ni­sa­tion und die Pro­duk­tion abschre­ckend wir­ken. Den­noch sollte dies kei­nes­falls dazu füh­ren, gänz­lich auf die Erstel­lung von Videos zu ver­zich­ten. Viel­mehr soll­ten Videos dazu die­nen, neue For­mate aus­zu­pro­bie­ren, prak­ti­sche Erfah­run­gen zu sam­meln und sich in der Anwen­dung zu üben. Durch die Schaf­fung von Videos kön­nen Leh­rende und Ler­nende glei­cher­ma­ßen von den viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten und dem inno­va­ti­ven Poten­zial die­ses Medi­ums pro­fi­tie­ren.

Veröffentlichen Ihrer Videos

OER Videos kön­nen Sie ganz ein­fach bei twillo oder im AV-Por­tal  der TIB ver­öf­fent­li­chen oder Videos ande­rer fin­den und nach­nut­zen.

Weiteres

In der Blog­ar­ti­kel­reihe „Was sind Lehr- und Lern­vi­deos?“ beschäf­tigt sich Sönke Hahn tie­fer­ge­hen­der mit Cha­rak­te­ris­tika und Didak­tik, For­ma­ten und Ver­fah­ren und zuletzt mit Poten­zia­len und Kri­tik. Die Arti­kel bie­ten Ihnen die Mög­lich­keit, noch tie­fer in das Thema ein­zu­stei­gen.

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