
Freiraum25: OER-Infrastrukturen im föderalen Kontext denken
Im ersten Format stand der Aufbau länderübergreifender OER-Infrastrukturen im Mittelpunkt. Mit der Initiative twilloHub leistet twillo einen Beitrag zur Entwicklung gemeinsamer technischer und organisatorischer Grundlagen für offene Bildungsangebote in Deutschland. Im #Freiraum25 diskutierten Teilnehmende, welche strukturellen Voraussetzungen nötig sind, damit OER langfristig sichtbar, nutzbar und auffindbar bleiben – auch jenseits institutioneller Grenzen. Dabei wurde schnell deutlich: Demokratische Bildungsräume brauchen nicht nur offene Inhalte, sondern auch tragfähige Infrastrukturen, klare Verantwortlichkeiten und eine enge Vernetzung der Akteur:innen.
KI als Co-Creator für OER – rechtskonform und inspirierend
Das twillo-Hands-on-Lab startete mit einem juristischen Impuls: Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten beim Einsatz generativer KI in der offenen Hochschullehre? Was ist im Hinblick auf Urheberrecht zu beachten? Daran schlossen sich lebendige Gruppenarbeiten an, in denen Fallbeispiele gemeinsam bearbeitet und diskutiert wurden – oft kontrovers, aber immer konstruktiv. Besonders deutlich wurde dabei: Der Umgang mit KI in der Lehre ist weder rein technisch noch rein rechtlich. Es geht um didaktische Verantwortung, kreative Gestaltung und reflektierte, verantwortungsvolle Praxis. Zum Abschluss gab es einen praktischen Einblick in konkrete Anwendungsmöglichkeiten: Wie kann KI genutzt werden, um Lehrinhalte neu zu denken – etwa in Form von Simulationen, Textvignetten oder generierten Visualisierungen? Und dabei wurde eines besonders klar:
„Zugriff ist nicht das Problem – Verstehen schon.“
In einer Zeit, in der digitale Ressourcen und KI-generierte Informationen scheinbar unbegrenzt verfügbar sind, liegt die eigentliche Herausforderung darin, Inhalte zu verstehen, einzuordnen und gemeinsam weiterzudenken. Dafür braucht es Räume, in denen Wissen offen zirkulieren darf – Räume, wie sie durch OER entstehen. Genau darin liegt der Kern unserer Arbeit. Die Materialien zum Hands-On-Lab können unter folgendem Link abgerufen werden: https://go.uos.de/twillo
Anknüpfungspunkte zum Kongressmotto „#BibliothekenEntschlossenDemokratisch“
Das Motto der BiblioCon25 richtete den Blick auf die gesellschaftliche Verantwortung von Bibliotheken. Auch wenn die twillo-Formate aus bestehenden Arbeitszusammenhängen hervorgingen, wurden in Bremen zahlreiche Anknüpfungspunkte zum Kongressmotto sichtbar.
Im Hands-on-Lab ging es um die Befähigung zur eigenständigen, reflektierten Nutzung digitaler Werkzeuge in der Lehre – ein Beitrag zur demokratischen Teilhabe an Bildungsprozessen. Im Diskussionsformat zum twilloHub wiederum wurde deutlich, dass digitale Bildungsinfrastrukturen nicht nur technischer Natur sind, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Werte: Offenheit, Zugänglichkeit, Transparenz.
Beide Veranstaltungen machten sichtbar, wie Bibliotheken und OER-Initiativen gemeinsam daran arbeiten können, Räume für Zugang, Verstehen und Mitgestaltung zu schaffen.
Fazit: Räume für Austausch, Orientierung und Gestaltungsfreiheit
Die BiblioCon25 hat gezeigt, wie stark das Interesse an offenen, technologiegestützten und verantwortungsvoll gestalteten Bildungsansätzen in einer pluralistischen Gesellschaft ist. Wir nehmen viele Impulse mit – und bestärkt durch den intensiven Austausch den Kurs, OER mit neuen Technologien weiterzudenken und ihre strukturelle Verankerung in demokratischen Bildungssystemen aktiv mitzugestalten.